Tuesday, September 27, 2005

Schiiiifoarn - Australian Alps

Nachdem wir Melbourne verlassen haben, ist eigentlich nix Spektakulaeres passiert. Naja, fast...
Vor unserer Weiterreise haben wir endlich mal unseren neuen (laut Verkaeufer "as good as new") Second-Hand-Reifen drangeschraubt, was zur Folge hatte, dass wir am naechsten Morgen auf irgendeinem Parkplatz natuerlich mal wieder mitten in der Pampa auf einem Plattfuss wachgeworden sind. Soviel zum Thema "as good as new". Also haben wir unseren alten Ersatzreifen wieder ausgegraben und draufgeschraubt. Als wir dann losfahren wollten, ist uns aufgegangen, dass wir ja noch ein kleines Problemchen mit dem Anlasser hatten. Der hat naemlich nicht angelassen. Am Abend zuvor hatten wir bereits Probleme gehabt, die Betsie wieder anzukriegen, nachdem wir angehalten hatten um unseren "Campingplatz" fuer die Nacht auszuleuchten. Da hatten wir allerdings das Glueck am Hang zu stehen, so dass wir die Betsie auch ohne Anlasser wieder zum Laufen gekriegt haben. Das Glueck hatten wir am naechsten Morgen nicht. Das war aber auch nicht so schlimm, denn wir hatten sowieso nicht mehr so viel zu essen, und man sagt ja so schoen "Ein leerer Bauch der schiebt so gern"... oder so aehnlich... Jedenfalls haben wir's tatsaechlich geschafft, auf ungefaehr 20 Metern den Motor schiebenderweise anzulassen und auch anzulassen. Seit dem hat der Anlasser keine Mucken mehr gemacht, der abgefahrene alte Ersatzreifen rollt immer noch ueber den Asphalt und der platte neue liegt wieder gut verstaut in den Tiefen der Betsie vergraben.
Nach ein paar superspannenden Kaeffern und alten Eisenbahnbruecken, bei denen wir unsere erste Schlange gesehen haben, haben wir uns dann endlich den Snowy Mountains genaehert. Bei der Fahrt durch den Nationalpark, die man bis Anfang Oktober eigentlich nur mit Schneeketten im Gepaeck machen darf (muessen wir wohl uebersehen haben; genauso wie das Schild, auf dem stand, dass man fuer $34 welche mieten kann...), haben wir noch auch einem kleinen verlassenen Campingplatz uebernachtet, fuer den wir sogar vorher brav bezahlt haben. Allerdings war der gar nicht so einsam, denn wir haben uns den Platz mit einer ganzen Menge Kaenguruhs geteilt, die da ueberall rumgehuepft sind. Morgens sind dann auch noch zwei Emus vorbeigelaufen.
Da haben wir uns ein schoenes Feuerchen gemacht und zur Abwechslung mal Spaghetti gekocht.
Am naechsten Morgen waren wir dann endlich in der Naehe des mit 2228 Metern hoechsten Gipfels Australiens, dem Mt Kosziusko. Da die doofen Aussies aber ihrem Berg einen polnischen Namen gegeben haben, den sie selbst nicht richtig aussprechen koennen, wird man immer ausgelacht, wenn man ihn statt "Kosi'osko" mal richtigerweise "Kotschj'utsko" nennt.
Jedenfalls wollten wir eigentlich auf dieses Ding hoch, aber auf Grund des zu schlechten Wetters haben die keine Karten rausgerueckt, auf denen wohl ganz grob die Wanderwege eingezeichnet sind, die da einen Meter tief im Schnee vergraben waren. Der ganze Spass mit Schneeschuhen und Fuehrer haette uns pro Nase laeppische $275 gekostet. Da uns das dann doch ein bisschen zu teuer war, haben wir uns dazu entschlossen, die Betsie am "Dead Horse Gap", dem hoechsten mit dem Auto ereichbaren Punkt Australiens, abzustellen und einfach so ein bisschen im Schnee rumzuklettern. Ja, in Australien gibt's tatsaechlich Schnee! Sogar so viel, dass es sich lohnt, hier gleich sechs Skilifte zu bauen. Rundherum in den kleinen Kaeffern wie Thredbo geht's zu wie in den Alpen. Wahrscheinlich haben die schlauen Australier, die immer wieder durch ihre immens kreative Namensgebung in allen Lebenslagen auffallen, ihren Bergszug auch "Australian Alps" genannt. Na, da hat sich ja mal wieder einer was einfallen lassen! (Wir haben bisher auch noch kein auch noch so kleines Dorf gefunden, das keine "George Street", "Ann Street" und "Elizabeth Street" hat.) Die Skilifte waren jedenfalls auch so teuer, dass wir an Skifahren oder Snowboarden gar nicht mehr gedacht haben. Aber es war trotzdem sehr faszinierend, hier in Australien mal im Schnee rumzustapfen. Leider haben wir keine Wildpferde gesehen.

Saturday, September 24, 2005

Grand Final in "Melburn"

Wir sind jetzt endlich mal wieder in ner Grossstadt angekommen! Das ist mal ganz was Anderes mit so vielen Leuten um sich rum, und es gibt alles, was man will - die Lebensmittel sind sogar noch haltbar (nicht wie das Kilo Kaese, das wir in Coober Pedy gekauft haben, das schon seit einem Monat abgelaufen war...). Wir haben einen schoenen Parkplatz fuer die Betsie in nem Park gefunden. Der kostet nichts, ist in guter ruhigen Lage, mit gerauemigen sanitaeren Anlagen inklusive Strom und einem Hausvogel: dem Willi. Das ist ein relativ grosser schwarz-weisser mit nem ziemlich langen spitzen Schnabel. Gierig ist der auch, und der kommt immer, wenn wir bei Betsie im Esszimmer sitzen und frisst einem buchstaeblich die Haare vom Kopf. Es gibt natuerlich auch noch ein Leben ausserhalb unserer Luxus-Residenz. Naemlich Melburn. Wie der Name schon sagt, burnt diese Stadt. Ist ganz schoen lebhaft. Besonders momentan, weil gerade die grand finals in Aussie Footy sind. Da dreht sich die ganze Stadt um einen Schwan (die roten aus Sydney) und einen Adler (die blauen aus Perth). Die haben sich heute auf dem Spielfeld gegenseitig ziemlich gut verkloppt (es gab vier blutende spieler), und Sydney hat knapp mit 58:54 gewonnen. Momentan gibts hier in Melburn auch noch ein anderes major event. Und zwar die Melbourne show. Das ist irgendwie ne Messe, ne Ausstellung, ne Kerb und ne Show in einem. Ziemlich riesig das ganze und das highlight ist ein verrueckter Typ, der mit nem jetpack auf dem Ruecken toesenderweise durch die Arena fliegt. Ausserdem gibts da noch ne bekloppte Tussie, die sich aus ner Kanone mit 60 mph 120 yards weit in ein Auffangnetz schiessen laesst. Und nateuerlich der fiese 1000 ps toyota monster truck, der ne menge Autos platt walzt. Ausserdem gabs noch einen lebensmueden Enduro Fahrer, der ueber ne riesen Rampe springt und Kunststueckchen macht.
Natuerlich gibts auch ein dickes fettes nightlife in Melburn, und das haben wir auch schon gruendlich ausgecheckt. Gestern waren wir im Odeon (ja genau wie das in Frankfurt) und haben uns 4 Cocktails fuer 10 Dollar reingeschluerft und danach noch nen Typ gefunden, der uns literweise Becks Bier ausgegeben hat. Dann haben wir da lustig zu der coolen Band getanzt und schwuppsdiewupps wars auf einmal sieben Uhr morgens in nem anderen Club. Ansonsten gibts natuerlich, wie in jeder Stadt, hohe Haueser, kleine Haueser, schoene Menschen, haessliche Fuzzies etc. etc. - you name it. Morschen hauen wir schon wieder ab in Richtung Sydney.
Bis denn - stay tuned!

Monday, September 19, 2005

Great Ocean Road

Hallo, Leute.

Nachdem wir jetzt ueber drei Wochen durch's Outback unterwegs waren, haben wir in Geelong kurz vor Melbourne endlich mal wieder ein Internetcafee gefunden, in dem man mal ein paar Bilder hochladen kann. Es sind jetzt zumindest schon mal alle Bilder seit Cairns bis Alice Springs online.
Also: Viel Spass beim Angucken!

Wir sind gerade am Ende der Great Ocean Road angekommen. Die Great Ocean Road geht wie der Name schon sagt am grossen Ozean zwischen Adelaide und Melbourne an der Suedkueste entlang durch ein paar kleine Kaeffer. Ausserdem gibt's da u.a. die beruehmten "12 Apostel" zu sehen. Das sind vom Festland durch jahrhundertelange Meerbewegung abgetrennte einzeln stehende Felsen, die zusammen mit aehnlichen Felsen hier entlang der Kueste aus dem Meer ragen. Das sieht teilweise wirklch so aus, als haette die jemand mit nem Messer einfach vom Festland abgeschnitten. Sie sind genauso hoch wie die Klippen, von denen sie abgetrennt wurden und haben die gleiche Vegetation oben drauf. Ausser den "12 Aposteln", die man uebrigens nur aus der Luft alle auf einmal sehen kann, gibt's da noch die "London Bridge" und ein paar lustige Loecher, die vom Meer in die Felsen gespuelt wurden. Das ist teilweise echt ein atemberaubender Anblick, wenn man von weit oben auf die Wellen runterschaut, die mit gigantischer Wucht gegen die Felsen schlagen. Besonders angenehm ist dieser Anblick, wenn man drei Wochen lang nur Staub gesehen und Muecken gegessen hat.
Ein bisschen getruebt wird die schoene Aussicht allerdings durch das Geraeusch von Rotorblaettern, das man dort entlang der Kueste staendig in den Ohren hat. Wie am Fliessband werden die "Scenic Flights"-Touris in die Hubschrauber verfrachtet, die im 2-Minuten-Takt abheben und landen und durch die Geraeuschkulisse das ganze Naturerlebnis leider ein bisschen in ein Kriegsszenario verwandeln. Jedenfalls fuehlt man sich so.
Die kleinen Doerfer hier unten an der Kueste sind allerdings nicht so aufregend, wie wir uns das vorgestellt hatten. Besonders, wenn man abends nach Sonnenuntergang irgendwo ankommt, ist nicht mehr wirklich viel los da.

Tuesday, September 13, 2005

Flinders Ranges

Nachdem wir dem Oodnadatta Track und damit der alten stillgelegten Ghan-Linie auf unseren letzten Kilometern durch's Outback gefolgt waren, haben wir beschlossen, auf unserem Weg nach Adelaide noch einen Schlenker durch die Flinders Ranges zu machen. Und das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wir haben uns zuvor extra bei ner Touri-Info am Highway nach den Strassenzustaenden in diesem Nationalpark erkundigt und sind dann frohen Mutes dahin gefahren. Angeblich waren alle Strassen trotz des Regens der letzten Tage voellig in Ordnung und problemlos mit jedem Zweiradantrieb zu befahren. Also haben wir natuerlich direkt mal den Track genommen, auf dem draufstand: "4WD only". Alles andere waere ja viel zu harmlos!
Die hatten die Strassen auch tatsaechlich frisch geschoben und wir sind mit der Betsie ganz gut durch die zahlreichen mit Wasser vollgelaufenen Creeks durchgekommen, obwohl das offensichtlich nicht die Strassen waren, von denen die Tante in der Touri-Info gesprochen hatten - war wohl mal wieder ein Missverstaendnis Marke "Cape Trib".
Die Landschaft, durch die man da auf den schmalen Strassen, auf denen einem uebrigens tatsaechlich nur Allradfahrzeuge entgegen kommen, faehrt, ist wirklich atemberaubend und eine echte Erholung fuer die Augen nach der langen Fahrt durch die Wueste. Alles ist schoen gruen und saftig, und es gibt viele Berge und Baeume und all that stuff.
Teilweise hatten wir das Gefuehl, wir waeren in den schottischen Highlands. Dieses Gefuehl wurde wahrscheinlich auch ein bisschen durch die etwas tieferen Temperaturen verstaerkt, und wir haben beim Uebernachten auf einem der Campingplaetze zum ersten Mal seit langem wieder in der Betsie gefroren.
Wir haben ein paar Lookouts mit ergreifendem Ausblick mitgenommen und sind noch am "Wilpena Pound", einem riesigen Talkessel am suedlichen Ende der Ranges hochkekrakselt. Da haben wir auch erstmal wieder gemerkt, dass wir nicht mehr agnz so fit sind wie wir es noch nach unserem 130-km-Marsch auf Fraser waren. Das lange Nicht-bewegen auf der Fahrt durch das Red Centre und die "unausgewogene Ernaehrung" besonders in Coober Pedy haben sich irgendwie doch bemerkbar gemacht.
Auf unserer Fahrt weiter Richtung Adelaide haben wir in der Weingegend allerdings nur noch zum Tanken angehalten, um moeglichst schnell die Suedkueste und endlich wieder das Meer zu erreichen.

Sunday, September 11, 2005

Opal rush

Wir waren insgesamt dann doch ne woche in coober pedy im opal fieber... Wir haben noch bis sonntag gewartet, weil dann Joerg mit uns in ne miene wollte. Bis dahin ist allerdings bis auf ein paar happy hours und nem angehenden sandsturm nicht viel passiert. Wir haben schmaroztender weise bei den ganstfreundlichen Joerg und Steffi gelebt und uns abends mit denen immer einen getrunken. Viel mehr kann man in dem kaff auch nicht machen. Kann schon verstehen, dass die alle hier saufen. Laut Joerg haben die meisten leute die in coober pedy wohnen auch dreck am stecken und leben deswegen im wilden westen. Das ist echt ein bisschen gesetztloses Land hier. Die Leute (wir auch) fahren besoffen von der happy hour nach hause. Hier gibts eh kaum polizei. Und wenns mal welche gibt fahren die bestimmt auch besoffen. Man kann hier wirklich so ziemlihc machen was man will. Es wird viel gesprengt. Wir haben nen kumpel vom Joerg getroffen und der hat ne story von irgendeiner miene erzaehlt, die er hochgesprengt hat, und das hat man wohl in der ganzen stadt gehoert. Ausserdem werden auch minenwerkzeuge, haueser und autos etc. gesprengt, wenn mal ein miner in nem claim von jemanden anderen mient. Da gibts wohl einige. Die gehen zur happy hour um irgendwie gespraeche zwischen anderen minern zu lauschen und sobald der was von jemanden mitkriegt, der was gefunden hat, wird sich nachts in die miene geschlichen und der opal geklaut. Haben wir zwar nciht mitbekommen, aber geschichten gehoert. Naja, der hoehepunkt von Coober Pedy war dann der sonntag, andem wir mit Joerg in ne miene gegangen sind. Zuerst wurde der pickup beladen mit schwarzlicht, leitern, presslufthammer, picken etc. Dann sind wir auf die opal felder mit den vielen loechern im boden. Eins davon hat sich Joerg dann ausgesucht und wir haben den claim (war vorher noch nicht gepeggt) mit Joergs pegs abgesteckt. Dann haben wir die duenne , wackelige leiter in den schacht gelassen. Die wird einfach in ne stange eingehakt, die man quer ueber das loch legt. Wir mussten 6 leitern inneinander haken - das loch war ca. 25 meter tief. Dann ist Joerg runter und wir haben die ganzen geraetschaften mit nem strick das loch runter gelassen. Vorher haben wir nateruclh noch den Generator angemacht, damit man unter tage das schwarzlicht und den presslufthammmer benutzten kann. Dann sind wir das enge loch runter. Das ist ganz schoen wackelig mit dieser leiter. Die liegt ja nicht unten auf, sondern schwingt frei...
Unten haben wir dann mit dem schwarzlicht die waende abgesucht nach adern von opal. Die flouresziern im schwarzlicht und so kann man die gut sehen. Wir haben auch ein paar gefunden allerdings waren die leider ohne farbe, also potch und das ist wertlos. Ausserdem findet man da unten andere goodies, sowie leere bierflaschen, zigarettenstummel und tittenzeitungen (die leuchten auch schoen im schwarzlicht...). Dann haben wir uns ca. 5 stunden mit der hacke und dem presslufthammer durch den opal gequaelt und leider war entweder die spur schnell zu ende, oder es war nur potch. Da unten waern auch schon viele andere und das ist ein labyrinth von stollen und man kann sich immer am stromkabel orientieren das man hinter sich her schleifft. Ausserdem ists da zielmich dunkel und ich koennte mir vorstellen, das man da ganz schoen psychische stoereungen kriegen kann wenn man da jeden tag runter geht. Naja, wir haben ein bisschen lustig herumgebohrt und gehackt und sind dann die enge leiter wieder hoch. Das war ganz schoen anstrengend und man muss sich gut festhalten um nicht runterzufallen. Ich war dann froh wieder am tageslicht zu sein!
An dem tag sind wir dann auch gleich aus Coober Pedy abgehauen und haben uns auf den Oodnadatta track richtung Maree gemacht. Das war ein netter offroad track bis zum ende des outbacks!

Wednesday, September 07, 2005

Noodeln

Wir sind jetzt in Coober Pedy, und es ist schon wieder einiges passiert.
Wir haben gestern noch zwei Deutsche getroffen (Joerg und Steffi), die hier vor nem halben Jahr gezogen sind. Wir hatten uns ein bisschen unterhalten, und die haben uns eingeladen, bei denen zu bleiben. Das haben wir dann auch gemacht. Das ist total cool, die haben ein Haus, das einfach in den Felsen reingehauen ist, wie die meisten Eigenheime hier. Eigentlich gehoert die Huette dem Nobbi, aber der ist grad mal wieder in der Schweiz. Also, alles nur Felsen. Keine Betonwaende oder irgendwas. Das ist total geil, du kannst dir zusammenbauen, was du willst! Du faehrst einfach mit ner Borhmaschine da durch und buddelst dir das, was du dir vorstellst. Du kannst den Raeumen jede beliebige Form geben dir wo du willst Regale reinbauen und alles Moegliche. Platz ist auch gar kein Problem, und man bezahlt fast nichts fuers Grundstueck. Man holt sich einfach ein paar Pfloecke und steckt die da rein, wo noch keine anderen stecken. Dafuer bezahlt man dann ca. 100 Dollar im Jahr fuer ne Flaeche von 150 x 100 Metern. Wenn man Glueck hat, findet man sogar noch Opale, waehrend man sich sein home baut. Die Stromversorgung wird komplett ueber auf dem "Dach" installierte Solarzellen abgedeckt. Die Toilette ist einfach ein Loch, was in den Boden gebuddelt ist. Einmal haben die schon die alte Toilette zugemacht und ne neue gebuddelt, weil die voll war. Die Wasserversorgung ist wohl auch sehr guenstig. Die haben fuer die letzten 2 Monate 20 Dollar bezahlt. Ausserdem kann man sich super zu seinem Nachbarn durchbuddeln und z.B. einen gemeinsamen Bierkeller einrichten. Der Joerg braut immer selber Bier in seiner Wohnung mit den "Homebrew"-Kits, die man hier in Oz ueberall kaufen kann (lecker, davon hatten wir gestern ziemlich viel...), und er will einen Tunnel zu seinem Kumpel durchbuddeln mit nem Brauraum in der Mitte. Und dann koennen die immer mit nem Jeep das Bier von der einen Wohnung zur anderen fahren. Die Planungen sind aber noch nicht ganz ausgereift...
Naja, gestern haben wir dann noch laenger zusammengesessen, und die haben uns ueber opale erzaehlt, die die gefunden haben und wie die das machen etc. Heute sind wir mit Joerg auf ein Opalfeld gefahren und haben ein bisschen genoodelt. Das ist quasi mit nem (Nudel-)Sieb die aufgetuermte Erde vor den Schachtloechern durchnudeln und kucken, ob man was findet, was der Vorgaenger uebersehen hat. Wir haben auch ein bisschen was gefunden, aber nicht so viel. Und es war ziemlich nervig! Wegen den Fliegen. Die ueberfallen dich hier und fressen dich auf (oder eher isst man die immer). Zu tausenden kleben die an den Lippen, krabbeln in die Ohren und Nasenloecher. Die Mistviecher sitzen in jeder Ecke, wo es nur ein bisschen Feuchtigkeit gibt. Die sind auch total hartnaeckig! Man kriegt die einfach nicht verscheucht! Ganz schrecklich. Autan hilft auch nichts! Man darf nie durch den Mund (was manchen aber erst auffaellt, nachdem sie schon zwei, drei von den Viechern gegessen haben...) atmen, und wenn man mal was sagt, hat man meistens schon ein paar von denen im Hals stecken und ist die ganze Zeit nur am Wuergen, weil die einfach nicht die Speiseroehre runterrutschen - lecker!
Aber zum Glueck sind die Mosquitos noch nicht da. Die kommen erst im Sommer. Dann muss das echt ne Qual sein! Ausserdem ist es schweineheiss, und wir sind gerade froh, aus der Mittagshitzte raus und im kuehlen Gebauede zu sitzen. Dafuer sind die Dugout-homes auch super. Es wird nie heiss da drinnen, das ganze Jahr ueber herrscht die gleiche Temperatur und die Fliegen kommen auch nicht rein. Die wollen lieber zur Sonne.
Dann waren wir heute noch in ner Mine, die in Betrieb ist und haben Einiges erzaehlt bekommen, wie das da unten alles funktioniert und was die machen. Ist schon echt interessant, aber sau viel, das alles aufzuschreiben. Wenn wir Glueck haben, nimmt Joerg uns auch nochmal in ne unterirdische Mine mit, und wir buddeln dann mit Presslufthammer, Spizthacke und Schwarzlicht nach dem glitzernden, suechtig machenden Opal.
Heute ist auch noch Happy hour im Pub, und da treffen wir dann die ganzen Miner aus dem Dorf. Die saufen hier alle wie die Loecher.
Hier in Coober Pedy wurden uebrigens auch ziemlich viele Filme gedreht. Mad Max 3 und Pitch Black, von dem auch noch Raumschiffteile hier rumstehen (Hat den irgendwer gesehen?), und noch einige andere. Aber nicht nur auf Grund der rumstehenden Filmkulissen sieht die ganze Stadt aus wie von einem anderen Planeten.
So far - Live long and prosper.

Mit den Bildern sind wir im Moment ein bisschen hinterher, weil es hier keine Moeglichkeit gibt, unter $2,50/15min hochzuladen. Es liegen im Moment noch knapp 300 MB im Rohr, die darauf warten, abgefeuert zu werden. Dafuer sind aber die juengsten Alben (bis Fraser Island) mittlerweile mit Kommentaren versehen. Es lohnt sich also, nochmal reinzuschauen.

Tuesday, September 06, 2005

Betsie's 300.000ster

Wir sind also endlich von Alice losgekommen, nachdem der nette Mechaniker Betsies Zuendkerzen und Verteiler nochmal flott gemacht hatte. Wir haben zwei Tage gebraucht bis zum Uluru (Ayers Rock). Das ist ja ein riesen Touristenkomplex! Unglaublich! Mitten in der Wueste. Man muss erstmal 25 Dollar pro Nase bezahlen, um ueberhaupt auf der Strasse weiterfahren zu duerfen. Dann ist man in nem Bereich, der total von Rangern ueberwacht ist, und man kann da nirgends "wild" campen. Also mussten wir sogar noch 13 Dollar pro Nase fuer einen Campingplatz bezahlen. Allerdings gab's da ne Dusche, und das war mal ganz gut nach ner Woche ohne... Wir sind an dem Tag noch zu Kata Tjuta (die Olgas) gefahren. Das sind kleine Steine (ca. so gross wie'n Kopf oder so), die mit einer lehmartigen Schicht zusammengeklebt sind. Dieses Brocken sind dann insgesamt ueber 200 Meter hoch und eine heilige Staette der Aboriginals.
Das sieht echt ueberwaeltigend aus, und wir sind durch das "Valley of the Winds" gelaufen, was ein schmaler Pfad ist, durch den der Wind nur so durchpfeift. Ausserdem fuehlt man da wirklich, dass der Ort heilig ist, und es ist ein echt atemberaubendens Erlebnis. Dieser Walk hat ca. 3 Stunden gedauert, und wir sind danach nochmal zu so ner Gorge gegangen. Die war allerdings ueberfuellt von Touristen und deshalb nicht so toll. Dann war langsam Sonnenuntergang, und wir sind los, um den Uluru zu sehen, der ja dann so rot leuchtet (der ist uebrigens so rot, weil der ganze Felsen auf Grund des hohen Eisengehalts am Rosten ist...). Fuer den Sonnenuntergang gibt's extra eine Viewing area mit nem eigenen Parkplatz. Busse und Autos sind getrennt, und der Autoparplatz war mindestens einen Kilometer breit - und natuerlich total voll. Unglaublich, wie touristisch das da ist... Wir haben uns dann aufs Dach von Betsie gesetzt und uns das ganze angeschaut. War halt n Sonnenuntergang... nur mit Uluru... Ausserdem haben wir's geschaftft, das Dach von Betsie total zu verbeulen. So krass, dass sogar die Haltestreben verbogen sind. Wir haben die aber so mehr oder weniger wieder zurueckgebogen.
Am naechsten Tag sind wir dann nochmal zum Uluru selbst (der Parkplatz ist nochmal ein paar Kilometer weg). Eigentlich ist der Uluru (uebrigens der groesste Monolith der Welt) fuer die Aboriginals eine heilige Staette. Vor ein paar hundert Jahren haben die Briten die Aboriginals aus deren Land vertrieben und aus Uluru eine Touristenattraktion gemacht. Am Uluru gibts heilige Orte, die nur Eingeweihte sehen duerfen und Stellen, an dennen entweder Frauen oder Maenner erlaubt sind. Ausserdem soll man den Felsen nicht besteigen, weil das schlechtes Karma bringt. Das war den Briten aber egal, und die haben eine Kette auf dem Uluru installiert, an der man sich festhalten und hochklettern kann.
Mittlerweile sind die Stockholder vom Uluru allerdings ja "sozialer" geworden und haben offiziell das Land den Aboriginals wieder zurueckgegeben. Allerdings war das nur ne Verarschung, weil das ein Knebelvertrag war, in dem die Aboriginals das Land wieder an die Stockholder zurueckverpachten muessen. Die Aboriginals haben auch kein Sagen ueber das Land, und der Uluru wird immer noch bestiegen. Wir hatten einen Aboriginal-Guide, der uns ein bisschen rumgefuehrt hat und uns ein paar Wandmalereien und so gezeigt hat. Der hat auch gesagt, dass sein Volk im Prinzip machtlos ist. Es ist eh ziemlich krass, dass direkt vor dem Aaufstieg ein dickes fettes Schild ausgestellt ist, auf dem steht, dass die Aboriginals darum bitten, den Uluru nicht zu besteigen, und trotzdem im letzten Jahr 450000 Leute raufgeklettert sind. Die haben gar keinen Respekt!
Nach dem Uluru sind wir weiter zum Watarrka (Kings Canyon). Das ist ein riesiger Canyon, wo man auf dem Rand rumlaufen kann. Das ist auch ne super geile krasse Natur. Kann man alles gar nicht so gut beschrieben, aber auf den Bildern kann man es ja sehen. Auf dem Weg dorthin haben wir der betsie ihre 300.000 Kilometer voll gemacht.
Nach Watarrka sind wir dann endlich wieder weiter Richtung Sueden. Die naechste Station war Marla. Das ist ein 150-Seelen-Doerfchen, was allerdings ziemlich assozial zu sein scheint. Wir sind im Dunkeln angekommen, und ca. 10 Kilometer vor dem Dorf kam uns ein Auto entgegen. Das hat kurz vor uns auf dem Highway gedreht, so dass wir ne Vollbremsung machen mussten, um nicht da rein zu fahren. Dann hat der uns die ganze Zeit verfolgt. Ist vor uns gefahren, neben uns, wollte uns abdraengen. Wir konnten dem auch nicht wegfahren, weil unsere Karre natuerlich viel langsamer war. Das ist schon ein scheiss Gefuehl. Man weiss nicht, wer in dem Jeep mit den getoenten Scheiben neben einem ist und was der will. Man ist mitten in der Pampa, ohne Handyempfang, wo vielleicht alle paar Stunden mal einer vorbeifaehrt, und man hat einen Idioten, der die Betsie locker von der Strasse abdraengen koennte. Naja, der hat dann ne Weile lang seine nicht gerade ungefaehrlichen Spielchen gemacht und ist dann zum Glueck abgehauen. Wahrscheinlich war's einfach ein Besoffener. Wir sind dann in Marla angekommen und haben sicherheitshalber an ner beleuchteten Stelle gepennt. Da kamen allerdings gleich besoffene Aboriginals und wollten irgendwas. Wir haben die zum Glueck genuegend ignoriert, so dass die zum Nachbarcamper sind und die stundenlang vollgelabert haben. Die Armen; die haben sich auch nicht wohlgefuehlt, und wir haben uns, als die Abbos weg waren, nochmal ein bisschen zusammengesetzt und unterhalten.
Am naechsten Tag sind wir dann nach Mintabie gefahren. Das ist ne kleine "Stadt" die um ein Opalfeld gebaut ist. Offiziell ist Mintabie allerdings nur als "Campground" eingetragen, weshalb da auch jeder bauen darf wie er lustig ist. Da kommt man auch nicht auf befestigten Strassen hin, und wir sind mit der Betsie mal wieder off-road gefahren. Das war aber ein total cooles Dorf! Eigentlich waren das einfach nur ein paar Steinhuetten, und wir sind einfach mal zur naechstbesten gegangen (da gab's keine grosse Auswahl...) und haben gefragt, ob man sich mal das Opalfeld anschauen kann. Da hat die nette Tante dann den Jack gerufen. Das war ein total cooler lustiger Opa mit nem ellenlangen Bart, krausem Haar und ner riesengrossen Brille. Ausserdem hatte der so nen komischen Hut an, an dem nur der schirm ist und nicht das Kopfteil - und nen Blaumann. Der hat uns dann erstmal zu nem Kaffee bei sich in seiner krassen Huette eingeladen und hat erzaehlt und erzaehlt und erzaehlt... Dann hat der uns seine Solaranlage gezeit und uns erzaehlt, wie er sie selbst kurzgeschlossen hat und irgenwie alles umgeleitet, um das noch effizienter zu machen. Und den ganzen Rest was er da alles noch hatte (zu viel, alles zu erzaehlen). Der trinkt uebrigens Kaffee mit Zucker, Zimt und Salz. Schmeckt seltsam... ohne Salz schmeckt's allerdings sehr interessant. Jack ist mit uns dann durchs Opalfeld gefahren. Die arme Bestie wurde ganz schoen strapaziert. Die ganze Landschaft da sieht aus wie ein riesengrosser Sandkasten. Da steht nichts mehr. Alles ist hochgesprengt und durchgebuddelt. Die bohren sich da kleine Loecher, und sobald die ein bisschen Opal finden, wird der Bulldozer rausgeholt und das alles grossflaechig abgetragen. Dann sprengen die sich durch tausend Stollen durch den Berg und suchen nach Opal.
Jack ist ein sog. "wheelchair miner". Der kauft sich einfach nur Land (kostet fast nix), steckt sein Claim ab und laesst die anderen graben. Er bekommt dann Prozente. Die sind total verrueckt und gierig nach Opalen. Die hatten irgendwann die ganze Landschaft umgegraben bis auf den Airstrip, wo der Flying Doctor landen kann. Dann dachten die sich, vielleicht gibt's unter dem Airstrip ja auch noch was. Also haben die einfach mit dem Bulldozer ne andere Stelle plattgewalzt und als "neuen Airstrip" angelegt und den alten Landeplatz hochgesprengt und durchgebuddelt. Einer hat da wohl allerdings nen schwarzen Opal fuer 6 Millionen Dollar gefunden.
In dem kleinen Kaff wohnen auch viele Millionaere. Davon mekt man aber nichts. Die leben in ihrer Lehmhuette und geben das Geld einfach nicht aus oder haben irgendwo an der Kueste ihre Ferienhaeuschen. Andere finden mal nen teuren Stein. Dann gehen die total ab, geben ihr Geld fuer Frauen aus (Jack hat gemeint, die Frauen fressen einem die Haare vom Kopf) und sind kurze Zeit spaeter wieder blank und fangen an zu noodeln. "Noodler" heissen die Leute hier, die bereits bearbeitete Felder durchsieben und nach liegengebliebenen Opalen suchen. Teilweise benutzen die dafuer sogar Noodlemaschinen, die mit Hilfe von Radladern gefuettert werden.
In Mintabie waren wir noch ziemlich lange und haben Jacks Stories zugehoert. Ich glaube, die Leute da sind echt froh, wenn mal jemand fremder vorbeikommt. Das ist kein Ort, wo zu viele Touristen hinfahren. Wir haben den Tipp auch von ner Tussi aus Alice bekommen. Jack hat uns uebrigens auch noch nen Tipp von nem coolen Platz gegeben, wo wir noch vorbeikommen werden.
Jetzt sind wir endlich in Coober Pedy, und heute gehen wir dann mal die Stadt erkunden (2500 Einwohner).
Mal sehen was hier passiert.
Stay tuned! Verdammte Fliegen...