Thursday, October 13, 2005

C U l8a, down under!

So.
Die Rucksaecke sind gepackt, die Betten abgezogen, und in knapp zwei Stunden geht's zum Flughafen.
Wir haben wohl einen relativ harten Tag vor uns mit zwei Stunden Zwischenstop in Singapore und 20 Stunden reiner Flugzeit.
Die letzten zwei Wochen hier in Sydney waren sehr kurzweilig, und wir freuen uns schon drauf, euch alle wiederzusehen.

In den naechsten Tagen werden dann auch endgueltig alle restlichen Bilder online sein, noch fehlende Kommentierungen eingefuegt, und es wird noch ein paar individuelle Statements und Reflexionen hier auf unserer Homepage geben. Ausserdem wollen wir auch die vergangenen Blogs nochmal ueberarbeiten (nicht nur rechtschreibtechnisch...) und um noch ein paar Erinnerungen erweitern.

So far. See yous later, Aussies! We're off.

Saturday, October 08, 2005

Kings Cross Carmarket

So wir sind jetzt schon wieder seit knapp ner woche in Sydney und haben gestern erfolgreich unser Auto verkauft! Fuer 2000 Dollar! Und wir hatten das ja fuer 1650 Dollar gekauft. An reperaturen haben wir ca. 300 Dollar reingesteckt und sind also mehr oder weniger auf null raus gekommen! Es war gar nicht so einfach das Auto zu verkaufen weil es keinen "pink slip" und keine "rego" hat. Die Rego ist quasi das pendant zum tuev. Allerdings kann man das nicht wirklich vergleichen, weil man fuer diese rego nur einen halb stuendigen sicherheitscheck (das ist der pink slip) braucht. Den hat die Betsie aber noch nicht mal bestanden. Die Betsie hat nur den white slip bekommen (der pink slip ist weiss wenn man durchfaellt). Allerdings waren wir aber auch bei der werkstatt die uns der kings cross car market vorgeschlagen hat. Diese steckt, wie wir spaeter erfahren haben, unter einer Decke mit dem car market und es ist wohl unmoeglich dort einen pink slip zu kriegen. Das lustige war auch, dass alle autos da drinnen (die waren so gut wie alle bei der gleichen werkstatt) auch die gleichen maengel auf dem white slip hatten - als alles gauner! Dieser car market ist uebrigens ein Parkhaus bei dem das zweite untergeschoss als Backpacker Automarkt benutzt wird. Man sitzt also den ganzen Tag in nem dunklen stickigen Parkhaus und wartet. Allzu viele leute kommen auch nicht vorbei. Und wenn welche vorbei kommen werden die erstmal von dem riesen Arschloch "Buddy" abgefangen. Dieser ist nach vorne hin super freundlich aber hinter deinem Ruecken ist macht der die Autos fertig, von denen sich dir Bestizter noch nicht genug bei ihm eingeschleimt haben. Das hat der uns sogar am 3. Tag so klipp und klar gesagt. Ab da haben wir auch angefangen dem Typ in seinen Arsch zu kriechen. Hat allerdings nicht viel gebracht. Wir hatten allerdings glueck, denn "Buddy" ist gestern fuer 3 Tage weg gegangen (hoffentlich steckt der irgendwo in der Wueste fest!) und siehe da - wir haben ohne "Buddy" die Betsie direkt verkauft! An zwei sehr blonde Maedels. Die tun uns allerdings fast ein bisschen leid, denn die muessen sich naemlich noch um die rego kuemmern. Die rego ist quasi die fahrerlaubnis fuer ein Jahr fuer das Auto. Da steckt dann auch die haftpflicht Versicherung mit drin. Um diese rego zu kriegen braucht man allerdings erstmal den pink slip. Also kommen nochmal Reperaturen von ca. 300 Dollar oder so auf die zu. Dann muessen sie noch ca. 700 Dollar fuer die einjaehrige rego bezahlen (allerdings haben sie das Problem dann nicht mehr in 9 Monaten beim Verkaufen und koennen einen hoeheren Preis ansetzen). Dann gibts ja noch unsere ganzen Strafzettel... das sind mittlerweile bestimmt schon um die 400 Dollar und diese muessen beim ummelden bezahlt werden. Allerdings haben wir das den Maedels so auch gesagt (bis auf die Sache mit den Strafzetteln) und deshalb kostet Betsie halt nur 2000 Dollar und nicht 3500 wie die anderen Vans. Also im endeffekt ist das gar nicht so schlecht fuer die, weil der Motor ja wirklich in nem guten Zustand ist (bis auf den keilriemen der rumschlackert und ein paar kleinigkeiten...). Aber bei sonem alten Auto ist halt immer was kaputt. Naja, gestern waren wir dann erstmal feiern mit unserem neu erstanden Geld und heute nacht haben wir zum ersten mal seit ein paar Monaten wieder in nem richtigen Bett geschlafen. Wir koennen jetzt auch wieder regelmaessig Duschen! Das sind wir ja gar nicht mehr gewoehnt! Es ist alles auf einmal so komfortabel! Ich haue mir nicht mehr andauernd meinen Kopf an der Heckklappe an, weil die immer runter faellt, wenn es ein bisschen kuehler ist. Wir meussen nicht mehr jeden Abend nach nem Parkplatz suchen an dem es idealerweise auch ne public toilet gibt (sonst muss man hier mitten in der Stadt irgendwo an ne Wand oder so pissen) und der dazu noch nicht mitten unter ne Strassenlaterne ist und der auch noch gerade ist damit wir nicht auf dem kopf schlafen oder so. Wir muessen auch keine Angst mehr vor dem City Council haben, der uns armen camper immer mit riesen fines jagdt. Wir muessen auch nicht mehr mitten auf der Strasse kochen und essen waehrend hinter unserem Ruecken die Autos in 1 meter Abstand vorbei fahren waehrend man von allen moeglichen komischen Leuten angesprochen und angeschnorrt wird. Wir muessen nicht mehr immer alles was man sucht aus irgendeiner ecke unter dem Bett rauskramen indem man erstmal alles andere auf dem Bordstein vor sich verteilt. Und das alles nur um das was man muehsam rausgezerrt hat dann zehn minuten spaeter wieder einzuraeumen. Es ist jetzt auch ganz einfach nachts mal auf toilette zu gehen. Sonst musste man sich ersmal aus dem Schlafsack schaelen. Dann, in meinem Fall, ueber den Maiwel klettern. Mit viel kraftaufwand und unter lautem getoese die Schiebetuer aufzwaengen. Dann an der aussenwand der Betsie zur vordertuer klettern um dort dann die schuhe anzuziehen. Mittlerweile friert man schon, weil man ja nur in unterhose ist. Dann sich in irgendeine ecke schleichen und hoffen dass keiner zuschaut. Dann wieder den ganzen Weg zurueck und sich frierenderweise wieder in den schlafsack reinzwaengen. Wir muessen uns auch nicht mehr in irgendwelche Universitaeten oder Sportplaetzte mehr reinschleichen um mal alle 5 Tage oder so zu duschen. Wir koenen jetzt auch mit mehr als einer Herdplatte kochen. Es gibt sogar wieder Backofen und diesen ganzen schnickschack. - und so weiter. Das ist schon anstrengend, das camper leben. Aber es war echt einen sau geile Erfahrung! Ist schon fast so wie auf der strasse zu leben nur halt mit dem comfort im auto schlafen zu koennen.
Naja, jetzt koennen wir ja noch unsere letzte Woche in Sydney sogar mit viel Geld geniessen. Und naechste Woche sind wir schon wieder in Deutschland. Also, bis bald Leute!

Sunday, October 02, 2005

15.000 km - back in Sydney

Von den blauen Bergen kommen wir ...
... und zwar war da in den Blue Mountains westlich von Sydney alles wieder sehr touristisch. Die Natur ist wieder sehr beeindruckend, aber das ganze wird leider ein bisschen getruebt von laut kreischenden Reisegruppen, die an jedem nur erdenklichen Platz Massengruppenfotos schiessen und bescheuerten Touris, die einfach ihre Plastiktueten im Wald fallen lassen. Da kriegt man Agressionen! Wir haben deshalb ein paar Lookouts besucht und sind ein bisschen auf den plattgetretenen Wegen und "Wheelchair access"-Pfaden rumgelatscht. Dann hatten wir irgendwann die Nase voll, haben uns noch ein Eis gekauft und uns endgueltig auf den Weg nach Sydney gemacht, wo wir seit gestern Abend wieder sind.

Heut Morgen haben wir uns gleich ein Knoellchen eingefangen, weil wir auf nem Parkplatz gestanden haben, auf dem man nicht ueber Nacht stehen durfte. Als wir da gestern Abend draufgefahren sind, haben wir allerdings keine Schilder gesehen und es standen auch andere Autos da. Heute Morgen haben wir dann erfahren, dass das ein privater Parkplatz ist, fuer den wir sogar eigentlich noch haetten Eintritt bezahlen muessen. Als wir gestern Abend ankamen, war aber niemand zum Kassieren da, und da der Parkplatz nach dem grossen Rugby-Finale grade dabei war, leer zu werden, konnten wir einfach so drauf fahren. Tja, und fuer unsere Unwissenheit verursacht durch die mehr als mangelhafte Faehigkeit der Australier, Dinge vernuenftig, klar und offensichtlich auszuschildern duerfen wir jetzt theoretisch wieder mal $175 latzen. Naja, vielleicht vergessen wir das ja auch zufaellig vor lauter Stress in den naechsten zwei Wochen...
Momentan sind wir am Ueberlegen, wie wir die Betsie am besten verkaufen. Die Rego, was sowas wie der australische TUeV (...) ist, laeuft am 17. Oktober ab, und die zu verlaengern wuerde insgesamt um die $700 kosten. So viel Geld haben wir aber nicht mehr, denn irgendwie muessen wir auch noch die Stellgebuehr im Carmarket bezahlen. Es sieht also so aus, als muessten wir jemanden finden, der beim Auto kaufen genauso wenig Ahnung hat und genauso wenig auf "Kleinigkeiten" guckt wie wir vor vier Monaten.
Zu den Kleinigkeiten, die man eigentlich auf keinen Fall als "Maengel" bezeichnen kann, zaehlen so Nebensaechlichkeiten wie:
- hustende Stossdaempfer
- streikender Anlasser
- schwergaengiges Getriebe
- Tueren, die nicht richtig auf gehen und wenn sie aufgegangen sind, nicht offen bleiben und dann auch nicht richtig zu gehen
- kaputte Aussenspiegel, die ohnehin nutzlos sind
- Roststellen
- hier und da ne kleine oder groessere Beule (nicht von uns!)
- abgefahrene Reifen (von uns)
- plattes Ersatzrad
- loser Keilriemen (wenigstens keine Nylonstrumpfhose)
- falsche Lichtmaschine
- kleine Loecher in der Windschutzscheibe
- etwas durchhaengende Dachverstrebungen
- Handbremse, von der man nur was merkt, wenn man sie bis zum Anschlag rausreisst
- Wagenheber, der mit der Betsie nicht kompatibel ist, weshalb jetzt die Schiebetuer haengt (ist ne laengere Geschichte...)
- fehlende Antenne
- kaputtes Radio
- CD-Adapter fuer das Kasettendeck mit Wackelkontakt
- Campingtisch mit nur noch zwei festschraubbaren Beinen
- fast leere Gaskocherflasche.

Wenn man also mal von diesen Kleinigkeiten absieht, sollten wir eigentlich fuer die Betsie noch einen guten Preis erzielen... vielleicht...
Morgen ist hier in Australien "Labour Day", und es haben alle Geschaefte zu. Wir koennen also auch nicht zum Mechaniker, dafuer aber nach Manly und mal das Jazz-Festival auschecken.